Indien: Erstmals seit 45 Jahren keine Nashörner gewildert

Wilde Nashörner im Grasland des Kaziranga-Nationalparks in Indien. Foto: © Scott Anger/IFAW

Großer Erfolg für den Naturschutz: Im indischen Assam wurden 2022 erstmals seit 45 Jahren keine Panzernashörner gewildert. Das verkündete der Ministerpräsident des Bundesstaats, Himanta Biswa Sarma, in einem Tweet auf Twitter. Nach Angaben der Behörden von Assam fiel zuletzt am 28. Dezember 2021 ein Nashorn Wilderern zum Opfer. Der IFAW ( International Fund for Animal Welfare) und der WTI ( Wildlife Trust of India), freuen sich über diesen Erfolg zum Schutz dieser gefährdeten Tierart.

„Wir freuen uns, dass es uns in Zusammenarbeit mit dem WTI sowie der Regierung und den Gemeinden in Assam gelungen ist, die Wilderei auf Panzernashörner einzudämmen“, sagt Jimmiel Mandima, Vizepräsident für weltweite Programme des IFAW. „Um sicherzustellen, dass sich die gefährdete Art auch langfristig erholen kann, werden wir das Engagement in ihren unverzichtbaren Lebensräumen im Kaziranga-Nationalpark und im Manas-Nationalpark in Assam weiter unterstützen.“

„Der beeindruckende Erfolg in Assam macht Hoffnung, dass wir auch vom Aussterben bedrohte Arten noch retten können“, erklärt Dr. Rathin Barman, Direktor der WTI und Leiter der Abteilung für Strategie und Zusammenarbeit im Raum Nordostindien. „Die öffentliche Verbrennung von 2.500 beschlagnahmten Hörnern im vergangenen Jahr war ebenfalls ein starkes Zeichen an die Wilderer und ebnete den Weg für den Schutz der Nashörner.“

In der Region Assam, der Heimat der weltweit größten Population von Panzernashörnern (Rhinoceros unicornis), leben heute knapp 2.900 Tiere. Die Nashornart mit nur einem Horn war ursprünglich in ganz Nordindien verbreitet, wurde aber in den frühen 1990er-Jahren durch Wilderei an den Rand des Aussterbens gedrängt. Dank der Schutzbemühungen hat sich die Zahl der Nashörner im Nordosten Indiens inzwischen verdoppelt.

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org