Gemeinsam gegen die Lesekrise

Die Lesekompetenz von Kindern in Deutschland steht auf der Kippe: Studien wie IGLU, PISA oder der aktuelle Bildungsmonitor zeigen, dass die Basiskompetenzen beim Lesen, Schreiben und Rechnen stetig sinken. Besonders betroffen sind Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Schon am Ende der Grundschule liegen sie oft ein ganzes Lernjahr hinter Gleichaltrigen aus privilegierteren Haushalten zurück.

Die Stiftung Lesen will das ändern – mit gezielter Leseförderung, Aufklärung und Engagement auf allen Ebenen.


Wie Lesekompetenz entsteht – und warum sie so entscheidend ist

Lesen ist der Schlüssel zu Bildung, Teilhabe und Zukunftschancen. Doch die Lesekrise zeigt: Jedes vierte Kind in Deutschland kann nach der Grundschule nicht richtig lesen. Um die Ursachen sichtbar zu machen, hat die Stiftung Lesen drei beispielhafte Lese-Biografien entwickelt – die Geschichten von Emil, Kim und Farid.

Diese Kinder stehen stellvertretend für viele in Deutschland: Ihre Erfahrungen zeigen, wie fehlende frühkindliche Bildung, ungleiche Familienstrukturen und mangelnde sprachliche Unterstützung dazu führen, dass Kinder ihr Potenzial nicht entfalten können.


Emil: Fehlende frühkindliche Förderung

Emil bekommt kaum vorgelesen – wie jedes dritte Kind in Deutschland. Seine Eltern glauben, er sei „zu unruhig“ dafür. In der Kita fehlt zusätzlich Zeit für strukturierte Sprachförderung. Die Folgen: Emil hat Schwierigkeiten beim Lesenlernen, verliert Motivation und Selbstvertrauen. Frühkindliche Bildung und gezielte Sprachförderung sind daher entscheidende Schlüsselfaktoren für Lesekompetenz.


Kim: Fehlende Unterstützung und Ressourcen

Kims Mutter ist alleinerziehend und berufstätig. Für Vorlesen oder Büchereibesuche bleibt kaum Zeit, Bücher sind zu teuer. Ohne familiäre Unterstützung und zusätzliche schulische Angebote verliert Kim schnell den Anschluss. Schulen brauchen deshalb mehr Ressourcen und Programme, um Kinder wie Kim individuell zu fördern – unabhängig vom Elternhaus.


Farid: Sprachbarrieren und kulturelle Hürden

Farid ist mit seiner Familie nach Deutschland eingewandert. Ohne ausreichende Deutschkenntnisse fällt ihm der Start schwer. Viele Grundschulen bieten jedoch keine gezielte Sprachförderung an. Kulturelle Unterschiede im Bildungsverständnis erschweren zusätzlich die Zusammenarbeit mit Eltern. Farids Geschichte verdeutlicht: Bildungsgerechtigkeit beginnt mit sprachlicher Integration.


Lösungsansätze: Wie wir die Lesekrise gemeinsam überwinden können

Lesekompetenz ist kein angeborenes Talent – sie ist das Ergebnis von Förderung, Umfeld und Motivation.
Die Stiftung Lesen setzt sich deshalb mit vier zentralen Säulen ein für mehr Chancengleichheit im Lesen:

  1. Politische Forderungen: Frühkindliche Bildung und Sprachförderung müssen gestärkt werden.
  2. Aufklärung: Eltern sollen über die Bedeutung des Vorlesens informiert werden.
  3. Unterstützung: Pädagogische Fachkräfte erhalten praxisnahe Materialien und kostenfreie Projekte.
  4. Engagement: Jeder kann helfen – durch Spenden oder ehrenamtliches Mitwirken.

Ob im Supermarkt, bei Kinderärzten oder in Kitas – die Programme der Stiftung Lesen erreichen Familien dort, wo sie sind.


Jetzt mithelfen: Lesen für alle Kinder ermöglichen

Kinder wie Emil, Kim und Farid brauchen Chancen, keine Ausreden.
Unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung Lesen – mit einer Spende, freiwilligem Engagement oder der Teilnahme an unseren Projekten zur Leseförderung.

👉 Mehr Informationen, Geschichten und Mitmachmöglichkeiten finden Sie unter:
www.stiftunglesen.de/lesenfueralle

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